Zusammen mit outdooractive, mit den Hochschulen Eberswalde und Ravensburg-Weingarten haben die beiden COMPASS-Partner Karsten Palme und Holger Sigmund an der nun veröffentlichten Studie "ESKINAT" im Rahmen des Förderprogramm "LIFT-Wissen" des Bundes mitgearbeitet.
Die Corona-Pandemie hat aufgezeigt, wie fragil der Tourismus auf äußere Einflüsse reagiert. Der Klimawandel und seine Folgen wirken sich ebenso zunehmend auf die Tourismusbranche aus und in Konsequenz nimmt auch die Nachfrage nach nachhaltigen Reiseangeboten stetig zu. Somit steigt auch der Druck auf die Leistungsträger und Destinationen, in nachhaltige Produkte und Konzepte zu investieren, um negative Einflüsse wie bspw. Ressourcenverbrauch oder Umweltschäden zu minimieren. Die Geschäftspotenziale in diesem Bereich sind zwar enorm, jedoch lässt sich im Tourismus (wie in anderen Industriebereichen auch) eine Lücke zwischen Einstellung und Verhalten gegenüber dem Konsum nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen beobachten. Der Anspruch, sich nachhaltig zu Verhalten ist durchaus vorhanden, aus unterschiedlichsten Gründen spiegelt sich das jedoch nicht in tatsächlichen Kaufentscheidungen wieder.
Dieses Problem wurde im Projekt ESIKNAT (Entwicklung eines Strategiekonzepts zur Verbesserung der Verfügbarkeit glaubwürdiger Informationen über nachhaltige Angebote im Tourismus) aufgegriffen und unter anderem mittels Probandentests und einer Online-Befragung wissenschaftlich untersucht.
Am Beispiel der Tourismusplattform Outdooractive und der Organisation Green Destinations Foundation, die Destinationen auf Basis von Kriterien der Nachhaltigkeit des Global Sustainable Tourism Councils (GSTC) zertifiziert, wurde das Potenzial von Kooperationen zwischen digitalen Plattformen und Anbietern von Nachhaltigkeitszertifikaten explorativ erforscht. Touristische Plattformen leisten durch ihre Reichweite einen wichtigen Beitrag, um Informationen effektiv an relevante Kundengruppen auszuspielen und können für Anbieter effiziente Möglichkeiten für die Vermarktung nachhaltiger Angebote zur Verfügung stellen. Zertifizierungsdienstleister wiederum spielen eine bedeutende Rolle für die transparente und nachvollziehbare Kommunikation auf Basis global anerkannter Richtlinien von Nachhaltigkeitsprozessen und Kriterien für Nachhaltigkeit im Tourismus und können das Vertrauen auf der Verbraucherseite stärken.
Der Ergebnisbericht des Projekts wurde nun veröffentlicht und kann auf der Webseite des Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes hier heruntergeladen werden.
Die drei Themenfelder Information und Kommunikation, Dateninfrastruktur, und Kooperation stehen im Fokus der Ergebnisdarstellung.
Zentrale Ergebnisse sind:
Hürden zur Buchung von nachhaltigen Angeboten sind Auffindbarkeit, Orientierungslosigkeit der Kunden, niedrige Priorisierung und ein problematisiertes Image.
Die Kommunikation von Nachhaltigkeit erfordert eine gewisse Detailtiefe und Transparenz. Digitale Kennzeichnung und Darstellungsformen von nachhaltigen Angeboten werden grundsätzlich positiv bewertet.
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